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Köln: Drei Ruderer aus dem Rhein gerettet

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Köln (rd_de) – Drei Ruderer sind am Dienstag (16.01.2018) im Rhein bei Köln nach der Kollision mit einem Tankschiff gekentert. Über 50 Einsatzkräfte und Mitglieder eines Wassersportvereins beteiligten sich an der Rettungsaktion.

Gegen 11 Uhr setzten Augenzeugen einen Notruf ab und teilten dem Disponenten der Leitstelle mit, dass auf Höhe der Mülheimer Brücke in Köln ein Ruderboot mit einem Tankschiff kollidiert ist. Das Ruderboot sei darauf gekentert und mehrere Personen trieben im Rheinstrom.

Unmittelbar alarmierte der Disponent Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sowie den Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ zur Erkundung aus der Luft. Wenige Minuten nach der Alarmierung entdeckten Einsatzkräfte von Land aus die im Wasser treibenden Ruderer. Sie lotsten das Rettungsboot der Feuerwehr zur Unglücksstelle.

Die Besatzung des Rettungsboots konnte die drei Senioren ebenfalls orten und rettete sie aus dem Rhein. Nachdem die Kräfte die zum Teil stark unterkühlten Patienten versorgt hatten, nahmen sie Kurs auf einen Anleger. Auf Grund des erhöhten Rheinpegels konnten sie diesen jedoch nicht erreichen.

Mitglieder eines Wassersportvereines boten daraufhin ihre Hilfe an und öffneten ihr Vereinsheim, von welchem aus ein direkter Zugang zum Wasser bestand. Die Besatzung des Rettungsboots konnte dort die Verletzten an den langseitigen Rettungsdienst übergeben.

Drei Notärzte sowie drei Rettungswagen stellten die weitere Versorgung der Verletzten sicher. Alle drei Personen konnten in einem stabilen Zustand in umliegende Krankenhäuser zur weiteren medizinischen Versorgung transportiert werden. Eine Person wurde bei dem Unfall schwer verletzt, die beiden weiteren Ruderer hatten leichte Verletzungen erlitten.

(17.01.2018; Symbolfoto: Fotolia/Christian Müller)

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„Katretter“-App soll Ersthelfer zu Patienten alarmieren

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Berlin (rd_de) – Das Land Berlin will zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und der CombiRisk GmbH, einer Tochter der Sparkassenversicherung, eine Notfall-App entwickeln, mit der die Hilfsfrist bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrückt werden soll.

Die App mit dem Namen „Katretter“ basiert auf der App „Katwarn“. Laut Berliner Feuerwehr sollen Notfallpatienten mit ihr einen Notruf absetzen und ihren GPS-Standort durchgeben können. Spontanhelfer vor Ort, die über die App verfügen, sollen dann entsprechend ihrer Fähigkeiten (zum Beispiel absolvierter Erste-Hilfe-Kurs) alarmiert und direkt zur Einsatzstelle gelotst werden.

Erste Hilfe: Notruf-Ortung über das Smartphone

Wie die Berliner Zeitung berichtete, soll die App zunächst nur Angehörige der Feuerwehr und Notärzte alarmieren. Geplant sei aber, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Kliniken und Polizei mit einzubinden und in einem letzten Schritt geschulte Ersthelfer aus der ganzen Bevölkerung. Die erste Version der App solle noch im ersten Quartal 2018 eingeführt werden, so der Bericht weiter.

Im nächsten Rettungs-Magazin berichten wir ausführlich über Ersthelfer-Apps und stellen die aktuellen Systeme vor.

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Im Gegensatz zu den mittlerweile verbreiteten Apps ermögliche „Katretter“ außerdem die persönliche Registrierung auch für Personen ohne spezifische Kenntnisse. Damit wäre es möglich, diese auch für einfache Hilfeleistungen einzusetzen, wie dem Tragen von Sandsäcken bei Hochwasser.

(17.01.2018; Symbolfoto: fotolia/georgejmclittle)

Kreuzotter: Gift-Informationszentrum gibt Erste-Hilfe-Hinweise

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Kreuzotter Gift, Kreuzotter giftigGöttingen (rd_de) – Die Kreuzotter (Vipera berus) ist die einzige freilebende Giftschlange in Deutschland mit großem Verbreitungsgebiet. Insgesamt verzeichnete das Giftinformationszentrum Nord (GIZ-Nord) in Göttingen während der letzten Jahre 178 gesicherte Kreuzotterbisse.

Die Kreuzotter lebt vor allem im norddeutschen Tiefland, in den östlichen Mittelgebirgen sowie in Teilen Süddeutschlands. Neben ihr gibt es in Deutschland nur noch die Aspisviper als zweite freilebende Giftschlange. Sie ist allerdings lediglich in einem sehr kleinen Teil des südlichen Schwarzwalds (Baden-Württemberg) zu finden.

Die Kreuzotter besitzt wie alle Giftschlangen einen Giftapparat, bestehend aus einer Drüse, in der das giftige Sekret gebildet wird, und Zähnen, die zur Injektion des Gifts dienen. Da das Sekret zum Beuteerwerb dient, können die Speicher mitunter leer sein. Daher kann auch der Biss einer Giftschlange asymptomatisch verlaufen.

Die wichtigsten Sofortmaßnahmen im Falle eines Giftschlangenbisses sind:

• Ruhe bewahren und den Patienten in eine für ihn bequeme Position bringen,
• die betroffene Extremität ruhigstellen,
• beengende Gegenstände wie Ringe oder Uhr entfernen,
• eine chirurgische Grundversorgung im Rahmen der Ersten Hilfe durchführen, das heißt, die Wunde desinfizieren und steril abdecken,
• Tetanusschutz abklären,
• sofern möglich, den exakten biologischen Namen der Schlange identifizieren,
• den Patienten in ein Krankenhaus einweisen und ein Giftinformationszentrum konsultieren.

Auf keinen Fall sollte eine Manipulation an der Bissstelle erfolgen, also die Wunde zum Beispiel nicht aufschneiden oder aussaugen. Auch ein Abbinden der Extremität ist zu unterlassen. All diese Maßnahmen bringen für den Patienten keine Vorteile, sondern haben unter Umständen gefährliche Folgen.

Kreuzotter: Gift zeigt Symptome

Ein Schlangenbiss kann Symptome sowohl der lokalen als auch systemischen Intoxikation hervorrufen. Neben der typischen Bissmarke, bestehend aus zwei punktförmigen Wunden im Abstand von einem Zentimeter, kann es innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Biss zur schmerzhaften Ausbildung eines lividen Ödems kommen. Es kann bis zu 72 Stunden dauern, bis das Maximalbild der lokalen Symptomatik erreicht ist.

Zu den typischen Allgemeinsymptomen bei einem Kreuzotterbiss gehören gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Selten kann es zu Kreislaufbeschwerden bis hin zum Schock, einer Vigilanzminderung, Gerinnungsstörungen oder einer Rhabdomyolyse – also der Auflösung quergestreifter Muskelfasern – kommen. In der Literatur finden sich auch Beschreibungen, die auf eine anaphylaktische Reaktion deuten.

Immunserum: Wann ist es erforderlich?

Neben den beschriebenen allgemeinen therapeutischen Maßnahmen kann in Fällen mit einem schweren Verlauf die Gabe eines Immunserums (Antivenins) nötig sein. Mögliche Indikationen zur Antiveningabe sind:

• lokal: rasch zunehmende lokale Symptomatik mit ausgeprägtem Ödem und beginnender Nekrose,
• systemisch: zunehmende therapieresistente Symptome, beispielsweise Herz-Kreislauf-Symptomatik und Gerinnungsstörungen,
• therapieresistente anaphylaktische Reaktion.

Die Gefahr einer anaphylaktischen Reaktion oder Serumkrankheit auf das Schlangengift-Antivenin ist nicht zu vernachlässigen. Deshalb muss die Indikation streng geprüft werden. Die Antiseren werden in zentralen Depots in Deutschland aufbewahrt.

Mehr über Intoxikationen durch heimische Gifttiere im aktuellen Rettungs-Magazin. Jetzt im Handel oder versandkostenfrei in unserem Online-Shop bestellen.

(Text: Dr. Maike Borchers, Gabriele Schulze, Fachberaterin Humantoxikologie, und Professor Dr. Andreas Schaper, GIZ-Nord; Symbolfoto: bennytrapp/fotolia.com; 17.01.2018)[3009]

BOS-Funk: Die Tücken hinter „Status 4“

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Status-4_580Bremen (rd_de) – Wer an seinem Funkgerät die Taste für „Status 4“ drückt, signalisiert der Leitstelle, dass die Einsatzstelle erreicht worden ist. Welche Konsequenzen es haben kann, diese Taste zu früh zu drücken, ist vielen Rettungsdienst-Mitarbeitern aber nicht klar.

Falscher Einsatzort

Beispiel 1, basierend auf einem realen Vorfall: Der Rettungswagen einer Hilfsorganisation wird beispielsweise zur Einsatzstelle „Frankfurter Straße 115“ alarmiert. Der Fahrer drückt beim Ausrücken den „Status 3“ (Einsatz übernommen/Anfahrt zum Einsatzort). Vor Ort stellt sich heraus, dass die übermittelte Hausnummer in dieser Straße nicht existiert.

Nach Rückfrage bei der Leitstelle wird der Besatzung mitgeteilt, dass sich die Einsatzstelle zwar in der „Frankfurter Straße 115“ befindet, allerdings in einem Nachbarort. Funktechnisch kein Problem: Das Rettungsfahrzeug befindet sich nach wie vor im „Status 3“, fährt die tatsächliche Einsatzstelle an und drückt hier wenig später „Status 4“ (Ankunft am Einsatzort).

An der Einsatzstelle finden die Rettungsdienst-Mitarbeiter einen reanimationspflichtigen Patienten vor. Er stirbt noch während des Einsatzes. Im Nachgang stellt sich heraus, dass die Hilfsfrist um einige Minuten überschritten wurde. Durch die zunächst falsch übermittelte Adresse konnte „Status 4“ erst verspätet gedrückt werden.

Offenbar kein Einzelfall, denn einige Leitstellen im Bundesgebiet haben unter anderem aufgrund solcher Vorfälle die Anweisung herausgegeben, den „Status 4“ möglichst früh – zum Beispiel beim Einbiegen in die Ziel-Straße – zu drücken. Das heißt, die konkrete Einsatzstelle ist noch nicht erreicht und die korrekte Hausnummer bislang nicht gefunden worden. Offensichtlich will mancher Landkreis bzw. manche Stadt so dem Vorwurf begegnen, im Zuständigkeitsgebiet würde überdurchschnittlich oft die per Gesetz vorgegebene Hilfsfrist verfehlt.

Beispiel 2: Das alarmierte Rettungsmittel biegt in die Ziel-Straße auf Höhe der Hausnummer 1 ein. Sofort wird „Status 4“ gedrückt, dabei befindet sich die Einsatzstelle bei Hausnummer 125 – zwei Kilometer entfernt. Aufgrund des Verkehrs oder der Witterung trifft das Rettungsmittel erst zwei Minuten später an der Einsatzstelle ein. Zwei Minuten, die statistisch so gewertet werden, als ob die Versorgung des Patienten bereits begonnen hätte. Dabei saßen Rettungssanitäter und Notfallsanitäter zu dieser Zeit noch in ihrem Rettungswagen.

Status 4 – und dann passiert ein Unfall

Beispiel 3: Der Rettungswagen erreicht die 2,5 Kilometer lange Ziel-Straße; das Team drückt „Status 4“ und begibt sich auf die Suche nach der Hausnummer 125. Für den Leitstellencomputer hat das Rettungsteam die Einsatzstelle erreicht. Der RTW muss demnach stehen, und das Team wird sein Fahrzeug verlassen haben. Die Suche nach der Hausnummer 125 erfordert zwei Minuten, und genau in dieser Zeitspanne wird der Rettungswagen in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Solch ein Fall kann gar nicht eintreten, da der RTW ja nachweislich längst am Einsatzort angekommen ist?! Die Berufsgenossenschaft wird genau darauf beharren.

Was also verbirgt sich rechtlich gesehen hinter dem „Status 4“?

Wie jedem Mitarbeiter im Rettungsdienst bekannt sein sollte, geben die Rettungsdienstgesetze vor, dass alle Einsätze dokumentiert werden müssen. Dazu zählt aber nicht nur das „Protokoll“, sondern auch die korrekte Statusmeldung.

Im Klartext bedeutet dies: Mit dem falschen – oftmals zu frühen – Drücken des „Status 4“ verstößt der Rettungsdienst-Mitarbeiter gegen seine Dokumentationspflichten, die sich aus dem jeweiligen Rettungsdienstgesetz ergeben.

Dasselbe gilt – nebenbei bemerkt – auch für ein bewusst spätes Drücken von „Status 1“ (Einsatzbereit über Funk) nach einem Einsatz, um etwas mehr Zeit bis zum nächsten möglichen Einsatz herauszuschinden.

Die Rettungsdienstgesetze sehen Hilfsfristen in der Regel zwischen 12 und 15 Minuten für die alarmierten Rettungsmittel vor. Diese Hilfsfristen werden von den Trägern der Rettungsdienste überwacht. Dabei spielt die Fahrzeit – also der Zeitraum zwischen „Status 3“ und „Status 4“ – eine wichtige Rolle.

Die Richtlinie des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren für Funkmeldesysteme (FMS) gibt beispielsweise vor, dass „ein Einsatzmittel [, das] an der von der Integrierten Leitstelle übermittelten Adresse angekommen ist, … dies gegenüber der Integrierten Leitstelle mit dem Status 4 zu bestätigen“ hat. Dabei ist freilich nicht die Ankunft in der Wohnung gemeint, sondern eine „dem Ziel nächst gelegene Stelle an einer öffentlichen Straße“ (vgl. Paragraph 2 Abs. 17 RettDG LSA; ähnlich Paragraph 4 Abs. 1 Nr. 3 SächsLRettDPVO).

Damit drückt das ersteintreffende Rettungsmittel bei Ankunft an der übermittelten Adresse „Status 4“, auch wenn sich alsbald herausstellen sollte, dass sich die Einsatzstelle andernorts befinden muss. Nach Übermittlung der nun „richtigen“ Adresse ist wieder in den „Status 3“ zu wechseln.

Ist bei Einsatzübernahme bereits offensichtlich, dass eine falsche Adresse übermittelt wurde, muss vom Rettungsmittel sofort eine Rückmeldung zur Leitstelle erfolgen.

Folgen für die RTW-Vorhaltung

Eine falsche Handhabung hat aber nicht nur für den Einzelfall Konsequenzen. Die Standorte der Rettungswachen, Zahl der vorzuhaltenden Rettungsmittel und deren Betriebszeiten sind so zu bemessen, dass die alarmierten Rettungsmittel in der Regel Notfälle im Versorgungsbereich in der Hilfsfrist erreichen können. Für die Analysen sind die „reine Fahrzeit des ersten, (am) Einsatzort eintreffenden Rettungsmittels von Bedeutung … als wichtiges Instrument zur Beurteilung des Antwortverhaltens des gesamten Rettungsdienstes … als Planungsgröße …“ für die genannten Planungsziele, heißt es in der TRUST-Studie, die für Bayern 2004 vorgelegt wurde. Durch ein verfrühtes Drücken von „Status 4“ wird also letztlich die gesamte Rettungsdienstvorhaltung negativ verfälscht!

Aber nicht nur die Dokumentation des Einsatzes und die Vorhaltung werden beeinflusst. Letztlich wird auch die Arbeitszeit des Rettungsdienst-Mitarbeiters durch eine falsche Statusmeldung verfälscht.

(Text: Bernd Spengler, Rettungssanitäter, Fachanwalt für Arbeitsrecht, und Johannes Treutlein, Rettungssanitäter und Rechtsanwalt, Kanzlei Spengler & Kollegen; Symbolfoto: Markus Brändli; zuletzt aktualisiert: 17.01.2018) [1450]1

Explosion in Mehrfamilienhaus: Zwei Schwerverletzte

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Offenbach a.M. (rd_de) – In einem Wohnhaus in Offenbach ist es am Mittwoch (17.01.2018) zu einer Gasverpuffung gekommen. Ein Ehepaar wurde schwer verletzt.

Am Mittag ging ein Notruf bei der Leitstelle Offenbach ein. Der Anrufer teilte dem Disponenten mit, dass es in einem dreigeschossigen Wohnhaus zu einer Explosion gekommen sei. Daraufhin alarmierte der Disponent Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehr.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, war eine Giebelseite des Gebäudes abgerissen und mehrere Fenster waren zersplittert. Das Wohngebäude drohte teilweise einzustürzen. Die Feuerwehr rettete eine 86-jährige Frau und ihren 82-jährigen Mann aus dem Haus. Beide hatten lebensbedrohliche Brandverletzungen erlitten.

Nachdem die Rettungskräfte die Patienten stabilisiert hatten, brachten sie diese in ein Krankenhaus. Zwei weitere Personen kamen mit leichten Verletzungen ebenfalls in ein Krankenhaus.

(18.01.2018; Symbolfoto: O. Preuschoff)

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15 Tipps, wenn Sie ein Stethoskop kaufen wollen

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Stethoskop_580Bremen (rd_de) – Ein gutes Stethoskop kann im Einsatz eine wertvolle Hilfe sein. Engagierte Rettungsdienst-Mitarbeiter haben daher ihr eigenes Stethoskop dabei. Wie sich die verschiedenen Modelle unterscheiden und auf was zu achten ist, wenn man ein Stethoskop kaufen möchte, erfahren Sie hier.

Bei einem Stethoskop des so genannten Rappaport-Typs verfügt das Brustteil über zwei umschaltbare Membranköpfe. Die Tonüberleitung erfolgt über zwei getrennte Schläuche. Wegen ihrer beiden Schläuche benötigen Rappaport-Stethoskope erheblich mehr Platz zum Verstauen und drohen, schnell zu verschleißen oder beschädigt zu werden.

Die auf David Littmann zurückgehenden Doppelkopf-Stethoskope vereinigen im Bruststück eine Membran und einen Trichter (Glocke). Sie werden oft als „Littmann“, „Advanced“ oder „Classic“ beworben und besitzen nur einen Schlauch. In höheren Preisklassen erfolgt die Schallübertragung über einen Schlauch mit zwei Kanälen (Duoschlauch). Diese Produkte tragen den Begriff „Kardiologie“ im Namen. Geräte dieses Typs werden von praktisch allen Herstellern angeboten.

Stethoskop kaufen: Diese Punkte sollten Sie vorab prüfen!

•    System: Welcher Gerätetyp wird meiner Tätigkeit im Rettungsdienst am ehesten gerecht?
•    Platzbedarf: Wird das Stethoskop in einer Jacke verstaut oder in einem Rucksack mitgeführt?
•    Gewicht: Wenige Gramm mehr werden sehr schnell als unangenehm empfunden!
•    Schlauchflexibilität: Durch flexible Schläuche lässt sich ein Stethoskop auch bei wenig Platz gut unterbringen. Unflexible Schläuche benötigen dagegen erfahrungsgemäß mehr Platz.
•    Glatt poliert: Raue Oberflächen neigen zur Verkeimung!
•    CE-Zeichen: Das Stethoskop ist ein Medizinprodukt und muss gemäß MPG ein CE-Zeichen tragen.
•    Latexfrei: Dran denken, dass nicht nur der Anwender, sondern auch der Patient auf Latex allergisch reagieren könnte.
•    Ohrbügel: Bleiben diese im korrekten 15-Grad-Winkel oder verschieben sie sich leicht? Lässt sich der Druck auf die Oliven/Ohren verändern?
•    Oliven: Weich oder hart? Die Oliven sollen die Ohren abdichten und dabei nicht drücken. Meist werden harte Oliven als sehr unangenehm empfunden.
•    Reservematerial: Sind beim Kauf bereits zusätzliche Oliven und Membran im Preis inbegriffen?
•    Kältering: Der direkte Kontakt mit dem kalten Brustteil ist für den Patienten nicht angenehm. Ein dünner Ring aus Kunststoff oder Gummi vermindert dies.
•    Gravur-Service: Eine nette Option, um das Stethoskop mit dem eigenen Namen kennzeichnen zu lassen oder als Geschenk zu personalisieren.
•    Garantie: gesetzliche Minimalgarantie oder längere Frist?
•    Ersatzteile: Garantiert der Hersteller für eine definierte Zeit die Bestellmöglichkeit von Ersatzteilen? Auch nach Einstellung der Produktion?
•    Probehören: Bietet der Händler die Möglichkeit, verschiedene Modelle auszuprobieren?

Alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie ein Stethoskop kaufen möchten, können Sie unserem eDossier „Einkaufsberater Stethoskope“ entnehmen. Das eDossier beinhaltet unter anderem eine ausführliche Tabelle mit 15, für den Rettungsdienst infrage kommenden Stethoskopen. Hier geht’s zum Download.

(Text und Foto: Stefan Friedberg, dipl. Rettungssanitäter HF und Dozent im Rettungsdienst; 18.01.2018) [1252]

Bild1_eDossier2016_Einkaufsberater Stethoskope_neu_100eDossier „Einkaufsberater Stethoskope“
• Umfang: 9 Seiten
• Dateigröße: ca. 2,5 MB/PDF-Format
• Ein Beitrag aus Rettungs-Magazin 3/2016

Sturmtief Friederike fordert acht Tote

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Das Sturmtief „Friederike“ war hierzulande das schwerste Orkantief seit elf Jahren. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, wie hier die Feuerwehr Sprockhövel. Im Zuge des Orkans starben deutschlandweit mindestens 8 Menschen. Symbolfoto: Feuerwehr Sprockhövel.

Bad Salzungen (rd_de) – Das Sturmtief „Friederike“ fegte am Donnerstag (18.01.2018) mit zum Teil über 200 km/h über Deutschland hinweg. Mindestens acht Menschen kamen in Folge des Orkans ums Leben, darunter zwei Feuerwehrleute.

Eine Frau war mit ihrem Pkw in einem Waldgebiet bei Bad Salzungen (Wartburgkreis) unterwegs, als eine Böe einen Baum umriss. Dieser stützte auf den Pkw und klemmte die Frau ein. Nachdem der Notruf bei der Leitstelle eingegangen war, alarmierte diese den Rettungsdienst und die Feuerwehr zum Einsatzort.

Nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, leitete sie die Entklemmung der Patientin ein. Während die Einsatzkräfte das Fahrzeug freischnitten, stürzte plötzlich ein weiterer Baum um und erschlug einen 28-jährigen Feuerwehrmann. Medienberichten zufolge wurde ein zweiter Feuerwehrmann bei dem Einsatz schwer verletzt. Um den tödlich verletzten Feuerwehrmann zu bergen, räumte die Bundewehr mit einem Panzer Bäume aus dem Weg.

Ein weiterer Feuerwehrmann kam im Nordrhein-Westfälischen Sundern ums Leben. Nordrhein-Westfalens Innenminister bestätigte gegenüber den Medien, dass ein 51-Jähriges Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Hachen bei Aufräumarbeiten zusammenbrach. Er konnte noch wiederbelebt werden, starb wenig später aber im Krankenhaus.

(19.01.2018; Symbolfoto: Feuerwehr Sprockhövel)

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Rettungssanitäter: Ausbildung für Haupt- und Ehrenamt

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Symbolbild_Rettungssanitäter_BrändliBremen (rd_de) – Eine Rettungssanitäter-Ausbildung eröffnet einem derzeit gute Job-Perspektiven. Nach der Umstellung vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter herrscht im Rettungsdienst vielerorts Personalnot (wir berichteten). Deshalb werden Rettungssanitäter aufgrund des Fachkräftemangels dringend gesucht. Wie aber läuft die Rettungssanitäter-Ausbildung? Die wichtigsten Punkte rund um die Ausbildung zum Rettungssanitäter für Haupt- und Ehrenamt.

Rettungssanitäter-Ausbildung: Was mache ich in diesem Beruf?

Rettungssanitäter gehören zum Rettungsdienst-Personal. Sie werden in der Notfallrettung, im Krankentransport und im Bevölkerungsschutz eingesetzt. Zusammen mit anderen Fachkräften in der Notfallrettung – wie Notfallsanitätern, Rettungsassistenten und Notärzten – stellen sie die medizinische Erstversorgung sicher und führen – falls erforderlich – lebensrettende Sofortmaßnahmen durch. Rettungssanitäter helfen mit, die Transportfähigkeit der Patienten herzustellen, und betreuen sie im Krankentransport.

Die Besetzungsvorgaben der Einsatzfahrzeuge richten sich nach dem jeweiligen Landesrettungsdienstgesetz. In der Regel werden Rettungssanitäter als Fahrer eines Rettungswagens (RTW) eingesetzt. Außerdem assistieren sie Notfallsanitätern im Einsatz und sind für die Dokumentation (Einsatzberichte und Notfallprotokolle) zuständig.

 Ehrenamtlicher Rettungssanitäter: Welche Aufgaben habe ich im Ehrenamt?

Als ausgebildeter Rettungssanitäter kann auch in ehrenamtlichen Einheiten des Rettungsdienstes mitgearbeitet werden. Hierbei können die Aufgaben vielfältig sein:

  • Behandlung und Betreuung von Verletzten und Erkrankten
  • Planung und Vorbereitung von Einsätzen (zum Beispiel Sanitätsdienste)
  • Verstärkung / Erweiterung des öffentlichen Rettungsdienstes durch zusätzliche Kräfte
  • Regionale und überregionale Krankentransporte

 Voraussetzungen: Wer kann Rettungssanitäter werden?

Rettungssanitäter sollte werden, wer gerne Menschen hilft, Stress aushält und keine Probleme mit unregelmäßigen Arbeitszeiten (Schichtarbeit, Wochenendarbeit) hat.

Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Bildungsträger legen eigene Zugangskriterien fest. In der Regel wird für die Ausbildung mindestens der Hauptschulabschluss (je nach Bundesland auch Berufsreife, Berufsbildungsreife, erster allgemeinbildender Schulabschluss) oder eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Das Mindestalter liegt bei 17 Jahren.

 

Welche Eigenschaften sollte ich für die Ausbildung zum Rettungssanitäter mitbringen?

Bewerber sollten teamfähig und kontaktfreudig sein. Gerade im Umgang mit Patienten ist Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen gefragt. Grundsätzlich von Vorteil sind auch körperliche Fitness und psychische Belastbarkeit. Für die Rettungssanitäter-Ausbildung wird ein ärztliches Attest erforderlich (nicht älter als drei Monate), das die physische und psychische Eignung für den Rettungsdienst bestätigt. Häufig wird auch die Bescheinigung über einen Erste-Hilfe–Kurs verlangt.

 Schulbildung: In welchen Schulfächern sollte ich gut sein, wenn ich Rettungssanitäter werden will?

Die klassischen Schulfächer spielen in der Rettungssanitäter-Ausbildung keine so große Rolle. Eine gute Note in Biologie ist mit Blick auf das Verständnis des menschlichen Körpers von Vorteil. Um Einsätze adäquat protokollieren zu können und die Kommunikation mit den Patienten sicherzustellen, sind fließende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sehr wichtig.

Ein Rettungsassistent beim Zwischengespräch während seiner Ausbildung. Foto: Markus BrändliAusbildungsinhalte: Wie läuft die Ausbildung zum Rettungssanitäter ab?

Rettungssanitäter besitzen im Gegensatz zu Notfallsanitätern keinen anerkannten Ausbildungsberuf. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter ist abhängig vom jeweiligen Bundesland geregelt. Die Rettungssanitäter-Ausbildung wird an Schulen der Hilfsorganisationen oder privater Anbieter (Rettungsdienstschulen) absolviert. Die Weiterbildung umfasst insgesamt 520 Stunden mit schulischen und praktischen Anteilen. Sie gliedert sich in vier Teile:

  1. Die theoretische Ausbildung, die in manchen Bundesländern auch als Rettungshelfer-Kurs bezeichnet wird (160 Stunden).
  2. Das Klinik-Praktikum (160 Stunden).
  3. Das Rettungswachen-Praktikum (160 Stunden).
  4. Der Abschlusslehrgang (40 Stunden) mit anschließender Prüfung mit schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen.

Die Prüfung orientiert sich an den landesrechtlichen Vorgaben.

Ausbildungsdauer: Wie lange dauert die Rettungssanitäter-Ausbildung?

In der Vollzeitausbildung beträgt die Ausbildungsdauer zirka drei Monate, während die Teilzeitausbildung bis zu neun Monate dauern kann.

Ausbildungsstellen: An wen wende ich mich, um die Rettungssanitäter-Ausbildung zu absolvieren?

Wer an der Ausbildung zum Rettungssanitäter interessiert ist, sollte sich an die im Rettungsdienst tätigen Hilfsorganisationen (ASB, DRK, Johanniter und Malteser) oder private Rettungsdienstschulen wenden.

Mehr zum Thema:

Rettungssanitäter: Gehalt – Was verdienen Rettungssanitäter während der Ausbildungszeit?

Für die Ausbildung wird kein Gehalt gezahlt. Dagegen können Kosten anfallen, zum Beispiel für Anmelde- und Lehrgangsgebühren sowie Fachliteratur und Arbeitsmittel. Je nach Anbieter kostet die Rettungssanitäter-Ausbildung zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Für ehrenamtliche Rettungssanitäter trägt in der Regel die Hilfsorganisation die Ausbildungskosten, sofern sich der ausgebildete Rettungssanitäter bereit erklärt, für die entsprechende Hilfsorganisation tätig zu werden.

Das Gehalt eines Rettungssanitäters liegt laut ausbildung.de zwischen 1.900 und 2.200 Euro (Brutto).

(Text: Ann-Christin Westphal; Quellen: ausbildung.de, Berufenet und Malteser Rettungsdienst; Symbolfotos: M. Brändli; zuletzt aktualisiert: 20.07.2017) [1259]


Über 2.000 Einsätze für die Seenotretter: Die Bilanz 2017

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DGzRS-Bootschafter Till Demtrøder lässt sich von der Besatzung des Seenotkreuzers „Anneliese Kramer“ und dem Tochterboot „Verena“ der „Hermann Marwede“ aus dem Wasser retten. Foto: S. Buchenau

Bremen (DGzRS) – Im Jahr 2017 sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zu mehr als 2.050 Einsätzen in der Nord- und Ostsee ausgerückt. Die Besatzungen der Seenotkreuzer retteten dabei rund 500 Menschen aus Seenot bzw. drohender Gefahr. Gleichzeitig stellte die DGzRS 2017 sechs neue Rettungseinheiten in Dienst und veröffentlichte die App „SafeTrx“, mit der Wassersportler ihre Route aufzeichnen und im Notfall an die Seenotleitung übermitteln können (wir berichteten).

Im Jahr 2017 haben die Besatzungen der 59 Seenotrettungskreuzer und -boote in Nord- und Ostsee bei insgesamt 2.056 Einsätzen (2016: 2.019 Einsätze)

  • 58 (56) Menschen aus Seenot gerettet,
  • 432 (621) Menschen aus drohender Gefahr befreit,
  • 467 (368) Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert,
  • 60 (47) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt,
  • 890 (1.003) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
  • 537 (501) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

Im Rahmen eines umfangreichen Neubau- und Umstationierungskonzepts haben die Seenotretter 2017 sechs neue Rettungseinheiten in Dienst gestellt:

  • den 28 Meter lange Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ mit Tochterboot „Mathias“ für die Station Cuxhaven,
  • den 20 Meter lange Seenotrettungskreuzer „Berthold Beitz“ mit Arbeitsboot „Else“ für die Station Greifswalder Oie sowie
  • die vier 10,1 Meter langen Seenotrettungsboote „Hans Dittmer“, „Secretarius“, „Nimanoa“ und „SRB 68“ für die Freiwilligen-Stationen Juist, Langeoog, Damp und Wangerooge. „SRB 68“ ist derzeit noch ungetauft, es erhält seinen Namen im Februar.

Neuer Seenotretter-„Bootschafter“ im Jahr 2018 ist der Schauspieler Till Demtrøder.

(20.01.2018; Symbolfoto: S. Buchenau)

Großeinsatz für Bergretter: Bergsportler von Lawine verschüttet

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Bad Reichenhall (BRK) – Zwei Skitourengeher sind am Sonntag (21.01.2018) in rund 1.600 Meter Höhe in den Chiemgauer Alpen von einer Lawine erfasst und verschüttet worden.

Die Skitourengeher (45 und 42 Jahre) stiegen allein den Zwiesel hinauf. Sie befanden sich gegen 10:30 Uhr in kurzer Entfernung zueinander zwischen Alm und Gipfel. Plötzlich löste sich einige Meter oberhalb der Männer eine Schneeschicht aus einem Steilhang. Die Lawine rauschte hinab und erfasste die beiden Bergsportler. Dabei riss sie den Vorausgehenden 30 Meter talwärts, drückte ihn dann gegen die Äste eines Baums und verschüttete ihn beinah vollständig. Nur sein Arm ragte aus dem Schnee.

Auf Grund eines Schneesturms konnte der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ nicht zu den Verschütteten vordringen.

Der Zweite wurde bis zu den Oberschenkeln verschüttet. Sein Oberkörper blieb frei, sodass er einen Notruf absetzen konnte. Die Leitstelle Traunstein alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Einsatzkräften, darunter die Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf-Anger und Ramsau, vier Bergwacht-Notärzte, die Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergwacht Region Chiemgau, zwei All-Terrain-Vehicles (ATV), die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“.

Der Pilot von „Christoph 14“ nahm beim Anflug in Anger ein Suchhundeteam der Bergwacht auf und versuchte dann, die Einsatzstelle zu erreichen. Auf Grund der schlechten Sicht in einem Schneesturm brach er die Suche jedoch ab.

Ersthelfer zufällig in der Nähe

Unter anderem mit All-Terrain-Vehicles (ATV) versuchen die Bergretter zu den Verschütteten zu gelangen. Diese hatten Glück: Eine Gruppe von Skibergsteigern entdeckte sie und leistete Erste Hilfe.

Währenddessen erreichte eine weitere Gruppe von Skibergsteigern den Unfallort. Sie entdeckten die verschütteten Männer und konnten sie aus den Schneemassen befreien. Nach erster Einschätzung hatten die Verunglückten keine Verletzungen erlitten, waren jedoch unterkühlt. Die Ersthelfer fuhren zusammen mit den beiden Männern hinab und übergaben sie an die Bergwacht und Notärzte. Diese untersuchten die Patienten und brachten sie zur Bergrettungswache.

Beide Männer sind nach Angaben der Polizei sehr erfahrene Bergsteiger und waren vollständig mit einer kompletten Lawinen-Notfall-Ausrüstung ausgestattet. „Trotzdem hatten sie unglaubliches Glück, dass die Kameradenrettung durch Ersthelfer so rasch anlief – da keine Rettungsflüge möglich waren und die Bergwacht zu Fuß aufsteigen musste, wären sie ohne Ersthelfer nicht so glimpflich davongekommen“, erklärt Marcus Goebel von der Bergwacht.

Weiterer Unfall bei Lawinenwarnstufe 3

Parallel zum Lawineneinsatz am Zwiesel wurde um kurz nach 12 Uhr die Bergwacht Schleching zu einem Lawineneinsatz am Geigelstein alarmiert. Die beim Reichenhaller Einsatz nicht mehr erforderlichen Lawinenhundeführer und Bergwacht-Notärzte rückten vom Jochbergparkplatz aus direkt nach Schleching ab. Ein dort verschütteter Skitourengeher wurde unter laufender Wiederbelebung mit dem Rettungshubschrauber nach Traunstein geflogen.

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Zerebraler Krampfanfall: Hinweise für den Rettungsdienst

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Bremen (rd_de) – Ein zerebraler Krampfanfall ist oft ein Grund, weshalb der Rettungsdienst alarmiert wird. In den meisten Fällen ist Epilepsie die Ursache. Was ist Epilepsie aber genau? Und welche anderen Ursachen kommen für einen zerebralen Krampfanfall in Betracht?

Ist von einem epileptischen Krampfanfall die Rede, wird dieser Begriff häufig unscharf verwendet. Er dient Laien als genereller Sammelbegriff für das Einsatzstichwort „Zerebraler Krampfanfall“. Dabei ist bei Weitem nicht immer die klassische Epilepsie der Auslöser für dieses eindrucksvolle Notfallgeschehen. Zunächst müssen die verschiedensten Krankheiten, Fehlbildungen und Traumata als ursächlich differenziert werden. Erst dann kann zum Beispiel von einem epileptischen Krampfanfall gesprochen werden.

Zerebraler Krampfanfall: was ist Epilepsie?

Bei der Epilepsie handelt es sich um die auch in der Bevölkerung bekannteste Erkrankung in Zusammenhang mit dem Auftreten von zerebralen Krampfanfällen.

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Anfallsabläufe. Bei wiederholten Anfällen desselben Patienten lassen sich aber meist die gleichen Anfallsmuster erkennen. Die Diagnose wird unter anderem durch die genaue Anamnese, ergänzt durch apparative Diagnostik gestellt.

Bei der Erfragung der Krankheitsgeschichte spielt vor allem die Fremdanamnese eine große Rolle, da die Patienten bei einem generalisierten Krampfanfall in der Regel keine Angaben über den exakten Hergang, die Dauer und die genaue Ausprägung machen können. Diese Angaben sind aber für die präzise Eingrenzung von großer Bedeutung.

Mehr Hinweise zum Thema „Zerebraler Krampfanfall“ erfahren Mitarbeiter des Rettungsdienstes in unserem eDossier „Zerebraler Krampfanfall“.

(Text: Dr. Philipp Prause, Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin und Chirotherapie; Symbolfoto: Markus Brändli; zuletzt aktualisiert: 22.01.2018) [1164]

eDossier „Zerebraler Krampfanfall“
• Umfang: 7 Seiten
• Dateigröße: ca. 1,2 MB/PDF-Format
• Ein Beitrag aus Rettungs-Magazin 3/2015

Rettungsdienst im Rhein-Kreis Neuss führt Checklisten ein

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Meerbusch (rd_de) – Rettungsdienst-Mitarbeiter im Rhein-Kreis Neuss führen künftig Checklisten im Einsatz. Dies berichtete die „RP Online“ am 23. Januar 2018.

Mit den neuen Kontrolllisten solle die Sicherheit der Patienten im Rahmen der rettungsdienstlichen Notfallversorgung verbessert werden. Denn damit können Rettungskräfte laut „RP Online“ Routine- und Notfallsituationen besser abarbeiten.

(23.01.2018; Symbolfoto: TeroVesalainen/Pixabay)

Starnberger See: Tauchunfall in 18 Meter Tiefe

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Allmannshausen (rd_de) – Nach einem Notaufstieg am Montag (22.01.2018) im Starnberger See bei Allmannshausen musste ein Taucher vom Rettungsdienst versorgt werden.

Der 51-Jährige war mittags mit drei Begleitern in den See gestiegen, um an der Allmannshauser Steilwand zu tauchen. Die Männer waren Medienberichten zufolge zunächst 30 Meter hinabgestiegen und legten gegen 13 Uhr beim Auftauchen einen Dekompressionsstop in 18 Meter Tiefe ein. Plötzlich begann der 51-Jährige aus bislang unbekannten Gründen einen Notaufstieg. Sein Tauchpartner begleitete ihn. Als sie an die Wasseroberfläche gelangten, klagte der 51-Jährige über starke Schmerzen. Daraufhin setzte sein Kamerad einen Notruf ab.

Ein Großaufgebot von Einsatzkräften des Rettungsdienstes, der Wasserwacht und der DLRG sowie drei Rettungshubschrauber wurden zur Einsatzstelle alarmiert. Nachdem ein Notarzt den Taucher stabilisiert hatte, brachte ihn die Besatzung eines Rettungshubschraubers in ein Krankenhaus mit Druckkammer. Sein Tauchpartner wurde ebenfalls in ein Krankenhaus transportiert.

Erst am Karsamstag 2017 war es an der Allmannshauser Steilwand zu einem tödlichen Tauchunfall gekommen. Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge sind dort seit 1994 rund 20 Menschen tödlich verunglückt.

(23.01.2018; Symbolfoto: M. Brändli)

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Aortendissektion: Symptome wie ein Herzinfarkt

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AortendissektionBerlin (idw) – Laut einer kürzlich vom Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) veröffentlichten Studie erkranken wahrscheinlich doppelt so viele Menschen wie bisher angenommen an einer akut lebensbedrohlichen Aortendissektion. Das DHZB geht davon aus, dass jährlich hunderte Patienten an der Erkrankung sterben, weil sie zu spät oder gar nicht erkannt wird.

Eine schnelle und sichere Diagnose der akuten Aortendissektion ist allerdings nicht einfach. Symptome wie ein heftiger Brustschmerz werden auch von erfahrenen Rettungskräften und Notärzten oft als Zeichen eines Herzinfarktes gedeutet – und falsch behandelt.

„Vereinfacht gesagt, ist ein Herzinfarkt die Folge eines Blutgerinnsels und wird deshalb mit Medikamenten behandelt, die das Blut verdünnen“, erläutert Stephan Kurz, Kardioanästhesist und Notarzt am DHZB. „Bei der Aortendissektion wird die Blutung dadurch noch beschleunigt und die weitere Versorgung erheblich erschwert“.

Eine Aortendissektion muss stattdessen so schnell wie möglich in einem spezialisierten Herzzentrum operiert werden. Andernfalls verläuft sie in einem Großteil der Fälle innerhalb von 48 Stunden tödlich.

Die neuen ERC Guidelines 2015 erklären alles Wichtige zur Reanimation. Leitlinien, die jeder Rettungsdienst-Mitarbeiter kennen muss.

Akute Aortendissektion: Was ist das?

Bei einer akuten Aortendissektion des Typs A reißt die innere Wandschicht der Hauptschlagader (Aorta) direkt am Herzen ein und löst sich ab. In den Zwischenraum fließt Blut und vergrößert ihn entlang der Aorta immer weiter. So können Abzweigungen – etwa zum Gehirn – verschlossen werden. Die größte Gefahr der Aortendissektion ist die Einblutung in den Herzbeutel, die rasch zum Herzstillstand führen kann. Häufig sorgt erst eine Untersuchung mit dem Computertomographen (CT) für Klarheit.

Studie: Aortendissektion kommt häufiger vor als gedacht

Ein Team der Klinik für Herz,-Thorax- und Gefäßchirurgie am DHZB (Direktor: Prof. Dr. med. Volkmar Falk) unter der Leitung von Stephan Kurz hat die Patientenakten und Notarztprotokolle von über 1.600 Patienten analysiert, die wegen einer akuten Typ-A-Dissektion am DHZB behandelt wurden. Zusätzlich wurden über 14.000 Autopsieberichte aus dem Institut für Rechtsmedizin der Charité und dem Fachbereich Pathologie des Vivantes-Netzwerks ausgewertet, um zu erfassen, wie viele Patienten in Berlin und Brandenburg an einer Aortendissektion verstorben sind.

Die Ergebnisse zeigen dringenden Handlungsbedarf:

• Die mittlere Zeit vom Auftreten der ersten Symptome bis zum Beginn der Operation liegt bei über 8 Stunden.

• Das Statistische Bundesamt geht von jährlich 4,6 Fällen auf 100.000 Einwohner aus, die Hochrechnung der in der Studie erhobenen Daten ergibt einen mehr als doppelt so hohen Wert (11,9 Fälle).

„Anhand unserer Daten müssen wir von einer Dunkelziffer von über 200 Menschen ausgehen, die in Berlin und Brandenburg jedes Jahr verstorben sind, weil eine akute Aortendissektion zu spät erkannt oder falsch behandelt wurde“, sagt Stephan Kurz.

Aortendissektion: Rettungsdienst und Notarzt sensibilisieren

Das DHZB hat deshalb bereits 2015 das Konzept eines „Aortentelefons“ ausgearbeitet: Eine medizinische Hotline, die allen Berliner und Brandenburger Ärzten rund um die Uhr koordinierend und beratend zur Seite steht. So soll die Zeit vom Ereignis bis zur OP nicht nur entscheidend verkürzt, sondern auch besser genutzt werden.

Im DHZB steht unter einer einheitlichen Nummer rund um die Uhr ein Facharzt für Anästhesie oder Herzchirurgie als Ansprechpartner für das Personal der regionalen Rettungsstellen zu Verfügung. Hierzu wurden Standardverfahren zur bildgebenden Diagnostik und Medikation erarbeitet und mit Rettungsdiensten, Notärzten und den Rettungsstellen der Kliniken in Berlin und Brandenburg abgestimmt. „Dabei ging es uns auch darum, die Kolleginnen und Kollegen weiter für eine Erkrankung zu sensibilisieren, die weit seltener, aber deshalb nicht weniger schwerwiegend ist als ein Herzinfarkt.“

(19.07.2017; Symbolfoto: Markus Brändli) [1451]

 

Vier Tote: RTH kollidiert mit Kleinflugzeug

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Philippsburg (rd_de) – Ein Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung und ein Kleinflugzeug sind am Dienstag (23.01.2018) bei Philippsburg (Kreis Karlsruhe) kollidiert und abgestürzt. Ersten Erkenntnissen zufolge sind dabei vier Menschen ums Leben gekommen.

Wie die DRF Luftrettung mitteilte, sind die beiden Piloten des RTH sowie zwei Insassen des Kleinflugzeugs ums Leben gekommen. Der Unfall hatte sich während eines Trainingsflugs des Rettungshubschraubers ereignet. 

Die Unfallursache sei noch völlig offen.

RTH-Abstürze mit Todesopfern in Deutschland seit 2000: 

  • 14.3.2002: SAR 71, Bundeswehr, Hamburg
  • 20.1.2003: Christoph 19, ADAC Luftrettung, Uelzen
  • 28.9.2005: Christoph 51, DRF Luftrettung, Patonville/Stuttgart
  • 28.4.2014: Christoph Offshore 2, DRF Luftrettung, Güttin

(23.01.2018; Symbolfoto: DRF Luftrettung)

 


56 Verletzte bei Betriebsunfall: Geschmolzenes Aluminium ausgelaufen

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Markt Schwaben (rd_de) – Bei einem Hersteller für Aluminium-Druckgussteile in Markt Schwaben (Kreis Ebersberg) ist am Montagabend (22.01.2018) 700 °C heißes Aluminium ausgelaufen. 56 Mitarbeiter wurden verletzt.

Gegen 19 Uhr löste die Brandmeldeanlage des Betriebs Alarm aus. Die Integrierte Leitstelle Erding alarmierte daraufhin die Feuerwehr Markt Schwaben. Bereits bei der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte Rauch aufsteigen sehen.

Nach einer ersten Erkundung stand fest, dass mit Granulat beladene Paletten neben einem Aluminium-Schmelzofen in Brand standen. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung ließ der Einsatzleiter weitere Kräfte nachalarmieren. Da mehrere Angestellte über Atemwegsreizungen klagten, wurde zudem ein Großaufgebot an Rettungskräften angefordert, darunter mehrere RTW-Besatzungen, ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst und ein Leitender Notarzt.

Bei 56 Mitarbeitern stellte der Leitende Notarzt leichte Rauchgasvergiftungen fest. Er ließ acht von ihnen vorsorglich in Krankenhäuser transportieren.

Währenddessen löschte die Feuerwehr den Brand. Flüssiges Aluminium trat dabei aus einem Leck aus. Der Einsatzleiter ließ ein Sonderlöschfahrzeug und Kräfte des Technischen Hilfswerks alarmieren, um die Ausbreitung des Aluminiums mit Sandsäcken und CO2-Löschmittel einzudämmen. Gegen 22 Uhr konnte die Feuerwehr Entwarnung geben. Die Kräfte hatten das Aluminium abgekühlt und das Leck im Schmelzofen mit Sand abgedichtet.

(24.01.2018; Symbolfoto: M. Brändli)

Anhänger fahren: Was es zu beachten gilt

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Anhaenger_580Bremen (rd_de) – Wer mit seinem Wagen einen Anhänger fahren bzw. einen Trailer ziehen möchte, muss einige Besonderheiten beachtet. Vor allem muss man sich mit den Gewichten und Lasten befassen und wissen, was man mit seinem Führerschein bewegen darf.

Beim Zugfahrzeug ist von der „zulässigen Gesamtmasse“ (früher: zulässiges Gesamtgewicht), von Anhänge- und Stützlast die Rede. Beim Bootstrailer kommt darüber hinaus die Achslast hinzu.

Anhänger fahren: Führerscheinklasse beachten

•    Klasse B: Inhaber der Führerscheinklasse B dürfen mit ihrem Fahrzeug Anhänger bis 750 kg zulässiger Gesamtmasse ziehen. Anhänger über 750 kg zulässiger Gesamtmasse sind nur erlaubt, wenn die Summe der Gesamtmasse (Zugfahrzeug plus Anhänger) 3,5 t nicht übersteigt.
•    B96: Mit dieser Führerscheinklasse dürfen Kombinationen bis 4,25 t Gesamtmasse bewegt werden. Die zulässige Gesamtmasse des Anhängers darf aber 3,5 t nicht überschreiten.
•    Klasse BE: Mit dieser Klasse dürfen alle Einachsanhänger und Tandemachser bis 3.500 kg zulässiger Gesamtmasse gezogen werden.
•    Klasse 3: alle Anhänger bis 3.500 kg zulässiger Gesamtmasse.

Unabhängig davon ist darauf zu achten, dass die Anhängelast des Kraftfahrzeugs nicht überschritten wird.

Anhänger fahren: Tipps für Wasserretter

Die zulässige Gesamtmasse beispielsweise eines Bootstrailers addiert sich aus dem Leergewicht (Eigengewicht) des Trailers und der Nutzlast (Bootsgewicht).

Es darf aber nicht nur das reine Bootsgewicht zugrunde gelegt werden, sondern vielmehr das Bootsgewicht im beladenen Zustand. Also beispielsweise einschließlich Motor, Batterien, Tankinhalt und Ausrüstung wie Anker, Leinen, Badeleiter und Werkzeugkasten. Alles zusammengerechnet dürfen Bootsgewicht und Ausrüstung die angegebene Nutzlast des Trailers nicht übersteigen.

Gerade das Gewicht der Ausrüstung wird häufig unterschätzt. Beim Eigengewicht des Trailers ist zu berücksichtigen, dass es auch mögliche Zusatzausrüstung wie Stützrad, Windenstand, Sliprollen, Kipprahmen oder Slipwagen umfasst. Die Überschreitung der zulässigen Gesamtmasse hat ernste Folgen: Die allgemeine Betriebserlaubnis erlischt dann im Schadenfall nicht nur für den Bootstrailer, sondern für das gesamte Gespann.

Die Stützlast ist die vertikale Kraft, mit der das Gewicht des Trailers auf die Anhängevorrichtung – auch Kupplung genannt – des Zugfahrzeuges wirkt. Welche Stützlast maximal zulässig ist, steht in der allgemeinen Betriebserlaubnis des Trailers bzw. Anhängers.

Anhänger fahren: Vorsicht und Vorausschau erforderlich

•    Um abzubiegen, muss ein größerer Radius berücksichtigt werden.
•    Rückwärts läuft der Anhänger beim Einschlag des Zugfahrzeugs in die entgegengesetzte Richtung. Auf freier Fläche ist das schnell zu verstehen und die richtige Fahrweise zu erlernen.
•    Generell gilt für Anhänger und Trailer in Deutschland eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
•    Aufgrund ihrer Bauart dürfen unter bestimmten Voraussetzungen manche Anhänger und Trailer aber auch mit bis zu 100 km/h über deutsche Schnellstraßen und Autobahnen bewegt werden.

(Text: Jens Wolff, Lehrrettungsassistent, Dozent im Rettungsdienst, Verbandführer und Organisatorischer Leiter Rettungsdienst; Symbolfoto: Michael Rüffer; 24.01.2017) [1499]

BRH Rettungshunde: Die mit dem richtigen Riecher

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BRH Rettungshunde, Bundesverband RettungshundeHünxe (rd_de) – Rettungshunde sind echte Supernasen. Sie können über eine Million Gerüche unterscheiden und verschüttete Menschen in den Trümmern noch unter neun Meter Beton oder Schutt orten.

Flächenhunde nehmen menschliche Witterung bei guten Windverhältnissen über 200 Meter Entfernung wahr und suchen dicht bewachsene, unwegsame Gebiete von der Größe eines Fußballfelds in nur wenigen Minuten ab – auch bei Dunkelheit. So ersetzen sie im Einsatz mühelos eine Suchkette von bis zu 80 Personen.

Wasserortungshunde wiederum zeigen Ertrunkene bei günstigen Verhältnissen bis zu einer Tiefe von 50 Metern zuverlässig an.

Mantrailer können den Geruchspartikeln einer vermissten Person bis zu 48 Stunden nach ihrem Verschwinden von ihrem letzten bekannten Aufenthaltsort aus folgen.

Mehr über die Arbeit der BRH-Rettungshunde-Staffeln im aktuellen Rettungs-Magazin. Jetzt im Handel oder versandkostenfrei in unserem Online-Shop bestellen.

(Text und Foto: Stefan Sobotta und Amrei Groß, Zugführer/in BRH Bundesverband Rettungshunde; 24.01.2018)[3271]

Waldarbeiter von Holzsplittern getroffen und schwer verletzt

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Freiburg (rd_de) – Ein 49-jähriger Waldarbeiter ist am Mittwoch (24.01.2018) bei Fällarbeiten auf einem Waldspielplatz bei Wehr (Kreis Waldshut) von Baumsplittern getroffen worden. Er erlitt schwere Verletzungen.

Gegen 14 Uhr war der Mann mit Forstarbeiten in einem Waldstück beschäftigt, als ein Baum plötzlich abknickte und auf ihn fiel. Seine Kollegen eilten umgehend zur Hilfe und setzten einen Notruf ab. Die Leitstelle alarmierte daraufhin den Rettungsdienst, die Bergwacht, die Feuerwehr und einen Rettungshubschrauber.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, hatten die Waldarbeiter den Baum bereits entfernt. Ein Holzsplitter hatte den 49-Jährigen schwer am Thorax verletzt. Nachdem eine RTW-Besatzung und ein Notarzt den Patienten stabilisiert hatten, transportierten sie ihn gemeinsam mit der Feuerwehr zum Rettungswagen. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde der Waldarbeiter anschließend mit dem Rettungshubschrauber der DRF in ein Krankenhaus geflogen.

(25.01.2018; Foto: Feuerwehr Wehr)

Meningitis: Symptome bei Kindern frühzeitig erkennen

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Meningitis_580Bremen (rd_de) – Meningitis-Symptome bei Kindern rechtzeitig zu erkennen, ist für die erfolgreiche Behandlung und folgenlose Heilung des jungen Patienten sehr wichtig. Vor allem eine bakterielle, aber auch eine virale Meningitis stellt eine schwerwiegende Erkrankung dar. Rettungsdienst-Mitarbeiter sollten daher wissen, auf welche Meningitis-Symptome sie zu achten haben.

Eine typische Begleiterscheinung bei Meningitis ist neben Kopfschmerzen unter anderem Fieber. Erhöhte Körpertemperaturen treten nicht zuletzt auf, wenn Erreger im Spiel sind, die eine bakterielle oder virale Meningitis hervorrufen. Sie stellt eine der schwerwiegendsten Infektionen im Säuglings- und Kindesalter dar. Im Falle einer Meningokokken-Meningitis können die Erreger über die Blutbahn bei einer Bakteriämie/Sepsis in den Liquorraum eindringen. Auch nach einem offenen Schädel-Hirn-Trauma ist unbedingt auf mögliche Meningitis-Symptome zu achten. Außerdem kann diese Erkrankung infolge von Infektionen wie Mastoiditis – einer akuten Entzündung im Warzenfortsatz des Schläfenbeins – oder einer Nasennebenhöhlenentzündung eintreten.

Besonders bei kleinen Kindern und Säuglingen können die Meningitis-Symptome unspezifisch sein. Die Gefahr einer Fehldeutung ist groß. So gelten als unspezifische Meningitis-Symptome

•    Trinkunlust,
•    Erbrechen,
•    Apathie,
•    Fieber und
•    vermehrtes Schlafen.

Typischer sind hingegen folgende mögliche Meningitis-Symptome:

•    Nackensteifigkeit
•    schrilles Schreien,
•    Krampfanfälle,
•    vorgewölbte Fontanelle oder
•    Bewusstlosigkeit.

Meningitis-Symptome richtig deuten

Die klassischen Zeichen einer solchen Erkrankung wie Meningismus (Nackensteifigkeit), Kopfschmerzen oder positive Zeichen nach Kernig, Lasègue und Brudzinski sind vor allem bei größeren Kindern zu finden.

Kernig-Zeichen: Patient liegt flach auf dem Rücken, Beine werden bei gestrecktem Knie im Hüftgelenk gebeugt. Das Zeichen ist positiv, wenn der Patient schmerzbedingt die Knie beugt.

Lasègue-Zeichen: Patient liegt flach auf dem Rücken. Das gestreckte Bein wird im Hüftgelenk langsam passiv um 90 Grad gebeugt. Das Zeichen ist positiv, falls die Beugung um 70 bis 80 Grad aufgrund von vorher eintretenden Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken nicht durchführbar ist.

Brudzinski-Zeichen: Patient liegt flach auf dem Rücken. Der Kopf wird kräftig brustwärts gebeugt. Das Zeichen ist positiv, wenn der Patient die Knie anzieht.

Bei der Behandlung bzw. Inspektion können Petechien auffallen. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl stecknadelkopfgroßer Blutungen der Haut oder Schleimhäute. Größere, flächenhafte Blutungen deuten auf einen schlimmeren Verlauf mit schlechterer Prognose hin. Aufgrund unterschiedlicher Ursachen sollte die Fremdanamnese durch Befragung der Eltern des jungen Patienten folgende Punkte beinhalten:

•    Bestand Kontakt zu bereits infizierten Personen?
•    Wurde eine Impfung gegen Meningokokken-Meningitis durchgeführt?
•    Ist ein Zeckenbiss bekannt?
•    Bestanden in der Vergangenheit beim Patienten prädisponierende Erkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung oder sind gar Immundefekte bekannt?

Die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung und folgenlose Heilung dieser Erkrankung sind umso größer, je früher die Diagnose gestellt und eine entsprechende Behandlung begonnen wird. Die Sterblichkeitsrate bei Meningitis beträgt etwa fünf bis zehn Prozent.

(Dr. Ingo Blank, Chirurg und Notarzt; Symbolfoto: Markus Brändli; 25.01.2018) [1507]

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